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AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.

Textauszug von der Vereins-Website

AFS International ist einer der weltweit erfahrensten und größten gemeinnützigen Anbieter für Jugendaustausch und interkulturelles Lernen. Aus einer ursprünglich von freiwilligen Sanitätswagenfahrern gegründeten amerikanischen Organisation ist im Laufe der vergangenen 60 Jahre eine globale Gemeinschaft mit über 60 Länderorganisationen und Partnern geworden.

Die deutsche Länderorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Wir verstehen uns als Mittler zwischen den Kulturen. Qualität im interkulturellen Austausch ist unser Markenzeichen. Diese gewähren wir durch eine besonders intensive Betreuung unserer Programmteilnehmer vor, während und nach dem Austausch. Viele entscheiden sich nach der AFS-Erfahrung für eine ehrenamtliche Mitarbeit in unserer Organisation. Fast alle Teilnehmer werden durch ihr Austauscherlebnis bei ihrer Berufswahl und anderen Lebensentscheidungen beeinflusst. Sie lernen nicht nur eine Sprache, sondern erleben auch die kulturellen Besonderheiten anderer Menschen sowie deren Denkweise. Dadurch sind sie in ihrem weiteren Leben im Umgang mit neuen Situationen nicht nur generell flexibler, sondern auch offen für alternative Herangehensweisen und Lösungen. Wir sind deshalb überzeugt: AFS inspiriert – ein Leben lang.

Mehr Infos unter www.afs.org/

Die lokale AFS-Website für Karlsruhe: http://www.afs-karlsruhe.de/

Im Folgenden ein Ausschnitt aus meinem Abschlussbericht zu meinen Erfahrungen mit AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.

Neben dem familienväterlichen Absolutismus ging mir auch die lateinamerikanische Einstellung gegenüber „Kindern“ sehr gegen den Strich. Denn auch noch was vor 25 Jahren einst im Strampler saß, ist sowohl zu Hause, als auch auf der Strasse noch Un Niño. Die Ration an erwachsener Selbstbestimmung, die mir von Seiten meiner Gastfamilie Gott sei Dank nicht vorenthalten wurde, bekam ich von AFS daher doppelt zu spüren. Ich empfand es als ungehörige Frechheit, mit welcher autoritären und machtdemonstrativen Attitüde die Angestellten des AFS Nationalbüros (La Paz) mir und den restlichen Freiwilligendienstleistenden (die alle zu dieser Zeit wohlgemerkt volljährig waren) begegnet sind. Abgesehen davon, dass AFS Bolivien sich selbst zu unserem Beschützer ernannt hatte, erregte auch die mit Selbstherrlichkeit gekoppelte Inkompetenz von „Sonnenkönigin” Silvia und Pamela „de Ville“ mein Gemüt. Wie man vielleicht schon raushören kann: Ich bin nicht gerade gut auf die bolivianische AFS-Führungsetage zu sprechen.
Neben diesen schlechten Erfahrungen will ich hier aber auch ausdrücklich Positives der Organisation erwähnen, gerade weil mir der Verein eigentlich am Herzen liegt. AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. lernte ich bereits vor drei Jahren im Zuge meines einjährigen Schüleraustausches in Pennsylvania/USA kennen, wobei ich den Verein als ausgezeichnete Entsendeorganisation ansah. Es fanden kompetente Vorbereitungsseminare, Zwischencamps und auch nach der Rückkehr Workshops und Bildungsveranstaltungen statt, die ich allesamt als hilfreich und spaßig empfand. Bis zu meinem Abitur im vergangenen Jahr engagierte ich mich deshalb motiviert und umfassend im Komitee Karlsruhe, was mir ebenfalls Freude bereitete. Es gibt also beide Seiten. Aber wie alle Vereine wird auch AFS von ganz normalen Menschen geführt und bekanntlich neigen viele Individuen dieser Spezies zur Befürwortung einer Hierarchie, an dessen Spitze sie selbst stehen. Diesen Traum erst einmal verwirklicht, beschließt der Mächtigen viele willkürliche und bevormundende Spielregeln, um seine schöne neue Macht zu demonstrieren - und dieses Phänomen findet sich eben auch in den Kreisen von AFS wieder.
Mein Resümee: Für Schüleraustausche von Minderjährigen absolut empfehlenswert, für erwachsene Freiwilligendienstleistende mit dem Ziel Bolivien eher weniger.